Therapie der Emotionen

Schon in seiner psychoanalytischen Zeit begann Reich, seine Methoden von den üblichen Gepflogenheiten der Analytiker abzusetzen. So brach er zum Beispiel mit der Regel, der Analytiker solle hinter dem Kopf des Klienten sitzen, so dass er während der Behandlung nicht zu sehen war. Eine weitere Regel, die er brach, war die Aufforderung, jede körperliche Berührung zu vermieden.

Reich interessierte sich aufgrund seiner Erkenntnisse nicht nur dafür, was ein Klient erzählte, sondern wie er sich dabei verhielt. Das konnte er nur wahrnehmen, indem er sich vor den Klienten setzte. Außerdem begann er in den Fällen, in denen klar war, welche Emotionen seine Klienten unterdrückten, die rigide Muskulatur mit den Händen zu manipulieren, um die emotionale Beweglichkeit zu unterstützen. Dies führte dazu, dass die starren Charakterhaltungen oft viel schneller und effizienter aufgelöst werden konnten, als durch die reine gesprächsorientierte Analyse.

Hinzu kam ein System von Übungen, das ebenfalls geeignet war, die emotionale Beweglichkeit wiederherzustellen. Die Therapieform, die sich aus dieser Mischung aus Charakteranalyse und Körperarbeit ergab, nannte er Vegetotherapie. Zu seiner späteren Form der Therapie, die er Orgontherapie nannte, fehlte noch ein gutes Stück Theorie, das sich ihm im Lauf der Zeit und durch seine Experimente in einem völlig anderen Gebiet erschloss. Dieses Gebiet möchte ich hier kurz streifen.

-> Orgonenergie