Panzerung
Solchermaßen gewappnet - oder besser: gepanzert - kann der junge Mensch nun durch das Leben schreiten, ohne mit seinen Lustäußerungen oder Emotionen bei den Menschen in seiner Umgebung anzuecken, die nicht fähig sind, Lust oder Emotionen zu ertragen. Auf diese Weise überträgt sich die Panzerung von der Umgebung auf das Kind.
Das Studium der emotionalen Muskulatur und der Panzerung hat ergeben, dass die emotionale Muskulatur des Menschen von ihrer Funktion her in sieben Segmente unterteilt ist: Augen, Mund, Hals, Brust, Zwerchfell, Bauch und Becken.* Die Extremitäten werden dem Körperbereich zugeordnet, an dem sie ansetzen. Im Fall der Arme ist das die Brust, bei den Beinen ist es das Becken.
Die Panzerung dämpft nicht nur die Emotionen des Menschen, sie wirkt direkt auf der biologischen Ebene und schränkt die lebendige Pulsation ein. Dies macht sich zum Beispiel als Störung des zentralen Nervensystems bemerkbar. Die dauerhafte Kontraktionshaltung entspricht einer chronischen Sympathikus-Steuerung. Der gepanzerte Mensch befindet sich daher dauerhaft im Stress.
Meistens spürt er das nicht und kann den Stress vielleicht sogar unter der Haube eines "gelassenen Halblächelns" verstecken. Aber dennoch ist die sympathische Reaktionslage gegeben und wirkt im Verborgenen, bis sie zum Beispiel als Magengeschwür wieder zu Tage tritt. Vor diesem Hintergrund lässt sich die Entstehung von psychosomatischen Erkrankungen sehr gut erklären.
Noch ein weiterer Aspekt kommt hier zum Tragen: Die Panzerung dämpft zwar die Pulsation, welche auf der energetischen Ladung und Entladung basiert. Aber die Ladung des Körpers mit Energie kann nicht ganz verhindert werden - das wäre nämlich der Zustand des Todes.
Der Körper lädt sich also weiter mit Energie auf, die aber nicht durch direkte Handlungen abfließen kann. Die gestaute Ladung sucht sich nun Kanäle, durch die sie abgebaut werden kann, ohne die blockierten Emotionen zu berühren. Es entstehen Ersatzhandlungen, welche man als neurotische Symptome beobachten kann.**
Fassen wir zusammen: Die Emotionen und die lebendige Pulsation wirken zusammen. Der Strom der Energie im Körper speist Emotionen, die Blockierung des Energiestroms dämpft Emotionen. Chronische Blockierung der lebendigen Pulsation (Panzerung) führt nicht nur zu psychischen Störungen, sondern zu Krankheiten aller Art.