Chronische Kontraktion
Wer kleine Kinder näher beobachtet, wird feststellen, dass sie sich sich auf vielfältigste Weise Lust verschaffen. Hier lässt sich die lebendige Pulsation sehr direkt beobachten. Wenn nun etwas die lustvolle Expansion eines Kindes stört, entsteht Unlust. Auch die Unlust lässt sich im Gesicht und der Körperhaltung des Kindes unmittelbar ablesen.
Auf die Unlust folgt die Expansion in einer anderen Form: Das Kind schreit, weint und strampelt wütend. Bei Säuglingen ist es sehr leicht, durch einen ablenkenden Reiz die Unlust vergessen zu machen. Die Miene hellt sich sofort wieder auf und das Kind widmet sich wieder seiner Lebenslust. Viele Eltern aber, deren emotionaler Ausdruck gehemmt ist, reagieren mit Angst auf die Unlust des Kindes und versuchen, das Kind durch Einschüchterung oder emotionalen Rückzug zur Ruhe zu bringen.
Lebt ein Kind nun in einer stumpfen, kalten oder gleichgültigen Umgebung, dann verlängern sich die Phasen der Kontraktion. Dadurch nimmt die Spannung im Innern des kleinen Lebewesens zu. Irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem das Kind diesen Spannungszustand nicht mehr ertragen kann. Es beginnt Strategien einzusetzen, die wir für solche Situationen in unserem Erbgut gespeichert haben.
Eine dieser Strategien ist es, die lebendige Pulsation einzudämmen, indem das Kind seinen Atem verflacht. Dadurch baut sich nicht so viel energetische Erregung auf, die ja nur als gestaute Energie unlustvoll empfunden würde. Zusätzlich wird es gewisse Ringmuskeln zusammenzuziehen, so dass das Strömen der Energie im Körper unterbunden wird. Und als zweite Strategie wird es sich eine Maske zulegen, so dass man von außen nicht erkennen kann, welche Emotionen sich in ihm verbergen.